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Geisteswissenschaften – brotlose Kunst?

Die Bundesregierung will immer mehr Heranwachsende zum Studium bewegen, wenn auch mit zweifelhaften Mitteln wie Studiengebühren und Bologna-Prozess. Die eigentliche Revolution innerhalb des Studiums findet nicht in den Hörsäalen statt, sondern erst beim Eintritt in die Arbeitswelt von Wirtschaft und Wissenschaft. In einer geistlosen Welt braucht niemand Geisteswissenschaftler! Die Seminare sind voll, die Fächer mit einem NC belegt und die Wartelisten sind lang – so kennen wir es seit Jahrzehnten bei den Geisteswissenschaftlern, so ist es auch noch heute. Es gibt nur ein Problem dabei! Die Geisteswissenschaften haben sich zu einer brotlosen Kunst entwickelt. Zugegeben, wer Geschichte oder Archäologie studierte,
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Die Bundesregierung will immer mehr Heranwachsende zum Studium bewegen, wenn auch mit zweifelhaften Mitteln wie Studiengebühren und Bologna-Prozess. Die eigentliche Revolution innerhalb des Studiums findet nicht in den Hörsäalen statt, sondern erst beim Eintritt in die Arbeitswelt von Wirtschaft und Wissenschaft. In einer geistlosen Welt braucht niemand Geisteswissenschaftler!

Die Seminare sind voll, die Fächer mit einem NC belegt und die Wartelisten sind lang – so kennen wir es seit Jahrzehnten bei den Geisteswissenschaftlern, so ist es auch noch heute. Es gibt nur ein Problem dabei! Die Geisteswissenschaften haben sich zu einer brotlosen Kunst entwickelt. Zugegeben, wer Geschichte oder Archäologie studierte, der wusste schon immer, dass er vom Arbeitsmarkt nicht viel zu erwarten hatte, es sei denn er hatte Kontakte und einen guten Mentor. Gleiches gilt für die Medienwissenschaftler, mit dem Boom der Neuen Medien wurde ihnen eine glänzende Zukunft versprochen – heute schlagen sie sich nach dem Studium von Praktikum zu Praktikum oder arbeiten irgendwo  als Hilfskräfte.

Wer heute Arbeit und gutes Geld verdienen will, der muss Chemie, Physik, Maschinenbau, Jura, Medizin oder Informatik studieren. Hier gibt es allerdings ein Problem, diese Bereiche sind mittlerweile unterbesetzt und müssen Studenten locken, beispielsweise mit kostenlosen Laptops für Studienanfänger, wie bei der Uni Paderborn. Die Fachbereiche sind mittlerweile als Nerd-Wissenschaften verschrien und die meisten nehmen lieber in Kauf keinen Job zu finden, als ihr Leben der Mechanik, dem Periodensystem oder menschlichen Anatomie zu widmen.

Natürlich können die Arbeitsberater und Studienberater auf diese Problematik hinweisen, natürlich können Landesregierungen und Unis gegensteuern und Studienplätze reduzieren, letzlich zeigt dieser Sachverhalt allerdings das eigentliche Problem hinter einem Arbeitsmarkt aus Angebot und Nachfrage: Der Job ist keine Erfüllung, sondern dient der Gesellschaft und den Unternehmen.

Jeder kann nach wie vor studieren was er möchte, wenn er qualifiziert ist. Geht es aber um den Job und das Geldverdienen, dann ist Schluß mit der freien Berufswahl. Wer auf das falsche Pferd setzt oder sich berufen fühlt, fällt hart in der Wirklichkeit der Arbeitswelt, ohne Vetternwirtschaft bzw. Networking läuft hier kaum noch was.

„Freie Berufswahl“ hört sich toll an, „freie Jobwahl“ noch toller – wird aber Utopie bleiben.

Quelle: zeit.de

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Wo bleiben die Studenten??

Entgegen der Meinung von Bildungsexperten strömen immer weniger Studenten an die Unis. Trotz geburtenstarker Jahrgänge und 17% mehr Abiturienten und Menschen mit Fachhochschulreife, verzeichnet das Statistische Bundesamt 5% weniger Erstsemester. Ja, wo laufen sie denn? In die betriebliche Ausbildung, die mit 28% einen ernormen Zuwachs verbucht. Der überall beklagte Fachkräftemangel wird durch sinkende Studenten in den Ingenieurs- und Naturwissenschaften weiter forciert. Doch auch, wer sich für eine akademische Ausbildung entscheidet, hat nicht unbedingt die Möglichkeit, diese aufzunehmen. Numerus Clausus, Studiengebühren und Finanzierung des Lebensunterhaltes beeinflussen massgeblich die Lebensplanung. Vor allem die Zulassungsbeschränkungen zeigen, wie es um das deutsche Hochschulwesen steht:
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Entgegen der Meinung von Bildungsexperten strömen immer weniger Studenten an die Unis. Trotz geburtenstarker Jahrgänge und 17% mehr Abiturienten und Menschen mit Fachhochschulreife, verzeichnet das Statistische Bundesamt 5% weniger Erstsemester. Ja, wo laufen sie denn? In die betriebliche Ausbildung, die mit 28% einen ernormen Zuwachs verbucht. Der überall beklagte Fachkräftemangel wird durch sinkende Studenten in den Ingenieurs- und Naturwissenschaften weiter forciert.

Doch auch, wer sich für eine akademische Ausbildung entscheidet, hat nicht unbedingt die Möglichkeit, diese aufzunehmen. Numerus Clausus, Studiengebühren und Finanzierung des Lebensunterhaltes beeinflussen massgeblich die Lebensplanung. Vor allem die Zulassungsbeschränkungen zeigen, wie es um das deutsche Hochschulwesen steht: durch die betreuungsintensiveren Bachelor- und Master Studiengänge fehlen 1500 Professorenstellen. Verrückt! Es ist also de facto gar kein Platz da für mehr Studierende. Und: Nirgendwo ist die Abhängigkeit zwischen sozialer Herkunft und Bildung so groß wie in Deutschland (Sozialstruktur Analyse).

Was also tun? Klassenzüge ändern, Nur die Besten in den Lehrerstand holen, für die beste Ausbildung der Kinder, mehr Investition des Bundes in Bildung, keine Studiengebühren, keine Verschuldung aus Studiendarlehn, Erhöhung des Bafög, mehr Studienplätze und Professorenstellen. Und dann läufts? Die skandinavischen Länder, allen voran Finnland, zeigen es.

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Alles Elite, oder was?

In einer Studie fand der Eliteforscher Michael Hartmann heraus, dass die Sprösslinge von leitenden Angestellten, Beamten im höhern Dienst, Freiberuflern und Unternehmern in Spitzenpositionen der deutschen Wirtschaft dominieren. Der Erfolg basiert vor allem auf dem Leistungsprinzip, dass diese Schicht schon mit der Muttermilch aufgesaugt hat: Fremdsprachenkenntnisse, ein guter Uni-Abschluss in Regelstudienzeit, Auslandaufenthalte und der Aufbau von Netzwerken im ausseruniversitären Bereich gehören zum Status Quo, noblesse oblige und bilden das Rüstzeug, um nach oben zu kommen. Dabei können Absolventen aus solventen Kreisen auf die Herkunft und Beziehungen ihrer Eltern zurückgreifen. Praktika in renommierten Unternehmen pushen den Lebenslauf und bilden oft den
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In einer Studie fand der Eliteforscher Michael Hartmann heraus, dass die Sprösslinge von leitenden Angestellten, Beamten im höhern Dienst, Freiberuflern und Unternehmern in Spitzenpositionen der deutschen Wirtschaft dominieren. Der Erfolg basiert vor allem auf dem Leistungsprinzip, dass diese Schicht schon mit der Muttermilch aufgesaugt hat: Fremdsprachenkenntnisse, ein guter Uni-Abschluss in Regelstudienzeit, Auslandaufenthalte und der Aufbau von Netzwerken im ausseruniversitären Bereich gehören zum Status Quo, noblesse oblige und bilden das Rüstzeug, um nach oben zu kommen.
Dabei können Absolventen aus solventen Kreisen auf die Herkunft und Beziehungen ihrer Eltern zurückgreifen. Praktika in renommierten Unternehmen pushen den Lebenslauf und bilden oft den entscheidenden Einstieg in die Karriere, der Bewerbern aus der Mittelschicht ohne Vitamin B verschlossen bleibt. Gleich und Gleich gesellt sich gern.

Laut Hartmann überzeugt die junge Elite auch mit Persönlichkeit, die sich durch selbstsicheres Auftreten, Kommunikationsstärke, Durchsetzungsfähigkeit oder etwa Verantwortung ausdrückt. Im sozialen Milieu werden die Inhalten tagtäglich gelebt und in Gesprächen, Einstellungen und Meinungen weitergegeben. Die Studie kristallisiert, dass gerade in dieser Schicht vermehrt diese Kompetenzen auftreten. Bildung und Karriere werden bewusster wahrgenommen, geplant und durch vermehrte Informationen über Weltlage, Perspektiven und das Wissen um Zusammenhänge gefördert. Die fianzielle und ideelle Unterstützung rundet die Entwicklung ab und sichert sie.

Hört sich deprimierend an, wenn man nicht dazu gehört, oder?

Sich auf dem guten Namen auszuruhen führt jedoch nicht zwangsläufig zum Ziel, Entscheidend für einen erfolgreichen und vielversprechenden Job ist weiterhin, und über „geerbte Elite“ hinaus, die individuelle Leistung. Zwar haben die Analyse der Sozialstruktur und Pisa gezeigt, dass in keinem europäischen Staat die Bildungschancen so stark mit der Herkunft gekoppelt sind wie in Deutschland, doch steigt gerade aus der Mittelschicht die Zahl der Studierenden und Hochschulabschlüsse.

Ich hoffe ja weiterhin auf Chancengleichheit, und dass nicht nur das Handicap auf dem Golfplatz ausschlaggebend ist.

Quelle: Der Monat

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Bildungswesen und lernen von Kompetenzen

Gott, die Zeit rast. Schon wieder über ein Woche her seit dem letzten Eintrag, der Blog hat erstmals nach mir gebissen, als ich ihn aufgerufen habe. Typisches Kasper-Hauser Syndrom, eventuell Hospitalismus, auf jeden Fall chronische Vernachlässigung. Von einem Seminar am Wochenende in systemischem Familienstellen in der Nähe von Göttingen, über eine arbeitsreiche Woche als Referent in der Jugend- und Erwachsenenbildung bis zum Abarbeiten des Schreibtisches in meiner Firma blieb nicht mal Zeit für einen belohnenden Guten -Abend Wein. Was bleibt, ist ein nüchternes Gefühl von Beschränktheit. Immer mehr Schüler, deren persönlichen Probleme sie zu Außenseitern in der Klasse machen und
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Gott, die Zeit rast. Schon wieder über ein Woche her seit dem letzten Eintrag, der Blog hat erstmals nach mir gebissen, als ich ihn aufgerufen habe. Typisches Kasper-Hauser Syndrom, eventuell Hospitalismus, auf jeden Fall chronische Vernachlässigung.
Von einem Seminar am Wochenende in systemischem Familienstellen in der Nähe von Göttingen, über eine arbeitsreiche Woche als Referent in der Jugend- und Erwachsenenbildung bis zum Abarbeiten des Schreibtisches in meiner Firma blieb nicht mal Zeit für einen belohnenden Guten -Abend Wein.
Was bleibt, ist ein nüchternes Gefühl von Beschränktheit. Immer mehr Schüler, deren persönlichen Probleme sie zu Außenseitern in der Klasse machen und so dazu beitragen, dass sie sich noch weiter isolieren und ins „aus“ geraten. Lehrer, die angesichts von Zentralabschlüssen, Verkürzung der Lerninhalte auf 12 Schuljahre selbst weniger motiviert sind, weil die eigene Gestaltung des Unterrichts, das Eingehen auf Interessen der Schüler, nicht mehr möglich ist, und schon dass, was an den Unis mit Bachelor und Master Studiengängen zu funktionierenden Einheitsmenschen postuliert wird, jetzt schon mit Leistungsdruck bei Jugendlichen ankommt, die schon mit der Pubertät überfordert sind.
Da bleibt keine Zeit mehr für Einzelschicksale, und Bildung, im Sinne von Humboldt („..die Anregung aller Kräfte des Menschen, damit diese sich über die Aneignung der Welt entfalten und zu einer sich selbst bestimmenden Individualität und Persönlichkeit führen“) scheint als soziale und persönliche Kompetenz im Vorstellungsgespräch gefragt zu sein, aber Schule sieht sich nicht mehr in der Lage, diese zu vermitteln.
Und wie sollen junge Menschen diese Fähigkeiten lernen, wenn zweimal die Woche bis 17 Uhr Nachmittagsunterricht angesagt ist, um alle Kultusminister-Erwartungen unter einen Hut zu bringen? Kein Vereinssport mehr, Keine Jugendgruppen, eingeschränkte Kontakte, weniger Engagement. Wir züchten egoistische Individuen, keine Persönlichkeiten, keine Teamplayer. Das Resultat sehe ich bei Schulbegegnungstagen, in denen eine Klasse teamfähig gemacht werden soll, und Pädagogen eine Systemische Therapie Ausbildung brauchen um die Konflikte lösen zu können. Hier verschleppt sich ein Problem, dessen Folgen wir noch böse zu spüren bekommen werden. Weit über Legislaturperioden hinaus..

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..und weiter geht’s..

Lange nichts geschrieben. Und doch ist gerade soviel passiert. Stecke in den Endzügen meines Psychologiestudiums und mit dem Lernen, und weiter arbeiten in meiner Firma, blieb da nicht mehr viel Zeit für privates und auch den BLOG. Wahre Floskel: Freizeit und Freiheit weiss man, wie vieles, erst zu schätzen, wenn keine mehr da ist. Und dann kommt das Loch. Alles erledigt, keine acht Stunden mehr an den Schreibtisch setzen, das Essen vergessen, plötzlich die Wohnung sehen und sich fragen, wer in dem Chaos gehaust hat, wieder Freunde treffen, raus gehen. Mindmaps von der Wand nehmen, nicht mehr der obligatorische Griff
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Lange nichts geschrieben. Und doch ist gerade soviel passiert. Stecke in den Endzügen meines Psychologiestudiums und mit dem Lernen, und weiter arbeiten in meiner Firma, blieb da nicht mehr viel Zeit für privates und auch den BLOG. Wahre Floskel: Freizeit und Freiheit weiss man, wie vieles, erst zu schätzen, wenn keine mehr da ist.

Und dann kommt das Loch. Alles erledigt, keine acht Stunden mehr an den Schreibtisch setzen, das Essen vergessen, plötzlich die Wohnung sehen und sich fragen, wer in dem Chaos gehaust hat, wieder Freunde treffen, raus gehen. Mindmaps von der Wand nehmen, nicht mehr der obligatorische Griff zum Karteikasten mit Prüfungsfragen beim Haus verlassen, sich beim Müll sortieren schwören, nicht mehr zu rauchen (36 Schachteln Gailoises!) und mit dem Vorsatz auch gleich den angesessenen Bauch mit abzuschaffen. Ich hasse diese Nacharbeiten. Ist ja nicht so, dass ich gefeiert habe, da gehört „saubermachen“ dazu. Ne, ich hatte nur Stress und danach wieder Sachen, die keinen Spaß machen.
Ganz nebenbei hat sich mein Geschäftspartner über Ostern nach Spanien abgesetzt und mir gegen das Fernweh seinen Hund zur Pflege dagelassen. Ein Powder Paff, chinesischer Nackthund, mit Haaren!? Ich frag schon gar nicht mehr. Ein unerzogener Mutant, der überall markiert, null hört, aber sich mit allem und jeden anlegt, der größer ist als er.

Dafür endlich Zeit für den BLOG. Freue mich sehr auf die Feiertage und ruhige Momente um diese Seite weiter nach vorn zu bringen. Es wird in den nächsten Tagen ein paar neue, spannende Inhalte geben, z.B. Informationen zum Arbeiten im Ausland, oder praktische Tipps, wie man mit unangenehmen Situationen am Arbeitsplatz umgehen kann, Thema Krisen- Konfliktmanagement. Schaut also einfach in naher Zukunft wieder vorbei.

Bis dahin FROHE OSTERN !

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