Mehr als 43 Millionen Erwerbstätige in Deutschland – aber Gleichzeitig steigende Armut

Das ist die Nachricht des Tages: Mehr als 43 Millionen Erwerbstätige gab es im Dezember in Deutschland. Gleichzeitig gibt es aber auch die andere Nachricht: Die Armut ist in Deutschland seit 2013 von 15 % auf 15,5 % gestiegen.

Wie passt das zusammen?

Die Antwort ist ganz einfach und macht deutlich wohin die Reise auf dem deutschen Arbeitsmarkt geht. Die aktuelle relativ gute Konjunktur kommt nur wenigen entgegen. Wir haben in Deutschland sinkende Zahlen von Selbstständigen und steigende Zahlen im Niedriglohnsektor.

Innerhalb eines Jahres hat sich die Zahl der Unternehmer in Deutschland um 44.000 verringert, von guter Konjunktur kann daher wohl nicht die Rede sein. Gleichzeitig sind die Zahlen im Dienstleistungssektor (Service. Gastronomie, Reinigung, etc.) stark gestiegen, insgesamt haben ca. 460.000 Menschen mehr einen Job (oder Zwei).

Im gleichen Zeitraum ist aber ebenso die Anzahl der Menschen in Armut in diesem Land von 15% auf 15,5% gestiegen. Dieser Sachverhalt steht in direktem Zusammenhang mit der scheinbar guten Konjunktur, denn die gut bezahlten Jobs werden weniger, die schlecht bezahlten mehr.

Berufstätig zu sein ist heute kein Schutz mehr gegen Armut. Nicht selten kommen Arbeitnehmer mit 1 oder 2 Jobs nicht mehr über die Armutsgrenze hinaus. Diese bedenkliche Entwicklung, besonders mit dem Blick auf die steigenden Altersarmut, sollte eigentlich die Politik wachrütteln, doch viel zu selten hört man kritische Stimmen aus dem politischen Lager von Regierung und Opposition.

Quellen:

Neue Westfälische, 19.02.2015

Neues Deutschland, 19.02.2015

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