Das Gold liegt im Müll

Die privaten Entsorgungsunternehmen wollen sich die Rosinen aus dem deutschen Müll heraus picken, womit man kein Geld verdienen kann, soll dann der Steuerzahler bezahlen. Besonders auf die Wertstoffe im Müll haben es die Unternehmen abgesehen und schaden damit der Allgemeinheit, wie das Beispiel Dortmund zeigt.

Als vor einigen Jahren der Markt für Altpapier einen Höhenflug hinlegte, wollten unbedingt die privaten Entsorgungsunternehmen den begehrten Stoff einsammeln und weiterverwerten. Es lohnte sich, schließlich machte man sogar hohe Gewinne. Doch als der Wert für Altpapier als Wertstoff in den Keller rauschte, war plötzlich niemand mehr da. Denn die privaten Entsorger haben kein öffentliches Interesse, ihnen geht es einfach nur um Profit, mehr nicht. Für alles, womit sich kein Geld verdienen lässt muss dann der Steuerzahler hinhalten.

In einem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts aus dem Jahre 2009 wurde klar festgelegt, dass die Entsorgung die Aufgabe der Kommunen ist. Doch in der EU ist das anders, hier liegt der Fokus eh auf Privatisierung, quer durch alle Bereiche, denn in der EU regiert eher der Neo-Liberalismus beim Thema Müll.

Am Beispiel Italien sieht man, wie es mit den privaten Entsorgungsunternehmen ist, sie gehören vielfach der Mafia, auch in Deutschland besitzt die italienische Mafia private Entsorgungsunternehmen, das ist schon seit Jahren bekannt, doch nichts wird unternommen. Vor allem Neapel ist das größte abschreckende Beispiel für private Entsorgungen. Hier steht eine Mülldeponie, die ganze Stadtteile verseucht und Menschen vergiftet, doch niemand unternimmt etwas.

Von privaten Entsorgern hat der einzelne Bürger nichts, es gibt dann eher höhere Gebühren als niedrigere und im Endeffekt bleibt der Bürger auf dem Müll sitzen, so geschehen in Dortmund. Dort hat ein Entsorgungsunternehmen die giftigste Substanz der Welt entsorgt – Dioxin (PCB).

In Dortmund mussten Leiharbeiter der Firma Envio verseuchte Kondensatoren auseinander bauen. Angeblich hatte die Firma ein sicheres Verfahren zur Beseitigung des Dioxins und aus ganz Europa kam der Sondermüll nach Dortmund. Doch in Wirklichkeit verseuchte das Unternehmen seine vermutlich mehr als 200 Mitarbeiter und das Dortmunder Stadtgebiet mit Dioxin. In Dortmund essen viele Menschen nichts mehr aus ihrem Garten, mit gutem Grund. Die ehemaligen Leiharbeiter haben eine 25.000mal so hohe Konzentration an Dioxin im Blut wie der Grenzwert zulässt. (Quelle: taz.de)

Es kann einfach nicht sein, dass sich einzelne Privatpersonen auf Kosten der Allgemeinheit bereichern, hier muss endlich Schluss sein mit dem alles zerstörenden Neo-Liberalismus.

Quelle: ftd.de

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